manga MAK

Mit der Ausstellung GIRL MEETS MANGA spürt das MAK der speziellen Rolle von Manga für die weibliche Identitätsfindung nach. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind Manga – japanische Comics – zu einem bedeutenden Phänomen der zeitgenössischen Kultur Japans avanciert und gewinnen weltweit an Bedeutung. Mio Wakita-Elis, Kustodin der MAK Sammlung Asien, bringt ihre persönliche Biografie und Perspektive in die Ausstellung im MAK Kunstblättersaal ein. Sie gewährt Einblicke in ihr Aufwachsen als Teenagermädchen im Großraum Tokio der 1980er- und frühen 1990er-Jahre – einer Zeit, in der Manga ihren Popularitätshöhepunkt erreichten und das Leben vieler junger Menschen maßgeblich beeinflussten.

Eine Manga-Biografie aus Tokio (1985–1992)

manga seite MAKNeben der persönlichen Erzählung von Mio Wakita-Elis beleuchtet die Ausstellung den Stellenwert von Manga in der japanischen Gesellschaft jener Zeit. Manga waren weit mehr als bloße Unterhaltung – sie gehörten zum Alltag und spiegelten die Entwicklungen der postmodernen japanischen Gesellschaft wider. Anhand ausgewählter Beispiele wie "Die Rosen von Versailles", einer Serie der bekannten Manga-Autorin und -Zeichnerin IKEDA Riyoko, illustriert die Schau die Verbindungen zwischen Manga und wichtigen gesellschaftlichen Themen wie Feminismus, Konsum und Globalisierung. Sie zeigt, wie diese Comics in gesellschaftliche Debatten eingriffen und das Bewusstsein der Menschen prägten.

Trotz eines Gefühls von Freiheit und grenzenlosen Möglichkeiten standen junge Mädchen in dieser Zeit oft im Spannungsfeld traditioneller Geschlechterrollen. Manga boten ihnen in diesem Umfeld Orientierung und Unterstützung. Mit fesselnden Geschichten und inspirierenden Protagonist*innen dienten sie ihnen als Inspiration, als Anregung zum Nachdenken oder als Aufforderung zum Widerstand. So wurden Manga zu wertvollen Leitbildern oder Gegenentwürfen, um konkrete Impulse für Persönlichkeitsbildung zu geben.

manga MAKEine breite Auswahl von über zehn Manga-Serien werden in der Ausstellung gezeigt. In fünf thematischen Kapiteln – Popkultur oder Volksverdummung? Manga in Japan (1985–1992), Crossing Gender 1: Manga-Genres, Crossing Gender 2: Mädchen-Sein, Beyond the Ordinary: Eigener Horizont und Anti Cutie – wird die enge Verknüpfung japanischer Comics mit gesellschaftlichen Themen und den realen Anliegen ihrer Leser*innen veranschaulicht. Ergänzend dazu vermitteln Zeitschriftenartikel, Bild- und Audiomedien sowie Alltagsobjekte, welche Rolle Manga im damaligen Lebensalltag spielten.  Die Ausstellung folgt einem zweistufigen Erzählkonzept: Zum einen gibt es klassische Ausstellungstexte, zum anderen persönliche Kommentare. So wird die Geschichte sowohl aus einer kultur- und sozialhistorischen (makrohistorischen) Perspektive als auch aus einer persönlichen (mikrohistorischen) Sicht erlebbar.

Einen Bogen zum Jahr 2025 schlägt der Epilog: In kurzen Geschichten berichten Wienerinnen in Audiobeiträgen, wie Manga in der globalisierten Welt von heute ihre Biografien prägen. In einer Leseecke liegen verschiedene Manga-Hefte zur Ansicht auf. Mit diesem speziellen Ansatz und einer japanischen Perspektive zeigt die Ausstellung GIRL MEETS MANGA, dass Manga weit mehr sind als nur Unterhaltung. Sie fungieren als fiktives Experimentierfeld zur Identitätsfindung und als wichtige Lebensbegleiter für Jugendliche im späten 20. Jahrhundert weit über die Grenzen Japans hinaus.

Eröffnung

Dienstag, 1.4.2025, 19 Uhr Eintritt frei zur Ausstellungseröffnung

Ausstellungsort

MAK Kunstblättersaal MAK, Stubenring 5, 1010 Wien

Ausstellungsdauer

2.4.–17.8.2025

Öffnungszeiten

Di 10–21 Uhr, Mi bis So 10–18 Uhr

Kuratorin

Mio Wakita-Elis, Kustodin MAK Sammlung Asien

Eintritt

€ 16,50/15,50*
ermäßigt € 13,50/12,50*
jeden Dienstag 18–21 Uhr: Eintritt € 8/7,50*
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 19
(* Ticketpreis im Online-Vorverkauf) 

(Quelle: MAK)

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